eFuels Kuppelproduktion: Straßenverkehr entscheidend für klimafreundlichen Flugverkehr

Wie die Kuppelproduktion von eFuels klimafreundlichen Flugverkehr ermöglicht

Die Debatte um die Dekarbonisierung des Verkehrssektors konzentriert sich oft auf einzelne Lösungen für spezifische Bereiche. Im Fall der Luftfahrt gilt E-Kerosin als unverzichtbar, da eine Elektrifizierung von Flugzeugen technisch und wirtschaftlich nicht realisierbar ist. Doch um ausreichend E-Kerosin für einen klimafreundlichen Flugverkehr zu produzieren, müssen wir den Blick auf den gesamten Kraftstoffmarkt richten, insbesondere auf den Straßenverkehr.

Inhaltsübersicht

Running boy and girl holding two green and blue airplanes toy in the field during summer sunny day
White commercial airplane

Die Kuppelproduktion: Untrennbare Herstellung verschiedener Kraftstoffe

Raffineriebasierte Kraftstoffproduktion ist eine technische Kuppelproduktion, bei der aus einem Rohstoff mehrere Produkte gleichzeitig entstehen. Ob bei der Verarbeitung von fossilem Rohöl oder synthetischem Rohölersatz (Syncrude) – in Raffinerien fallen stets verschiedene Kraftstoffe an:

  • Dieselkraftstoff
  • Ottokraftstoff (Benzin)
  • Kerosin
  • Weitere Nebenprodukte

Diese Kuppelproduktion ist technisch bedingt und lässt sich nicht vollständig steuern, sodass immer ein Mix aus verschiedenen Kraftstoffen entsteht. Selbst spezialisierte Anlagen können den Anteil einzelner Produkte nur begrenzt erhöhen.

FT-Syncrude- und MTG-Verfahren: Der Schlüssel zur ausreichenden eKerosin-Produktion

Die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen kann auf verschiedenen Verfahren basieren, insbesondere auf der Fischer-Tropsch-Synthese (FT-Syncrude) und dem Methanol-to-Gasoline (MTG)-Prozess. Beide Verfahren bieten Möglichkeiten, klimaneutrale Kraftstoffe im großen Maßstab zu produzieren.

Fischer-Tropsch-Synthese (FT-Syncrude)

  • Prozess: Aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid wird mittels katalytischer Reaktionen ein synthetisches Rohöl erzeugt.
  • Endprodukte: Dieses Rohöl wird in Raffinerien weiterverarbeitet, wobei verschiedene Kraftstoffe wie E-Kerosin, E-Diesel und E-Benzin entstehen.
  • Vorteile: Flexibilität in der Rohstoffwahl (z. B. Nutzung von Biomasse, Abfallstoffen oder CO₂) und hohe Produktqualität.

Methanol-to-Gasoline (MTG)

  • Prozess: Erzeugung von Methanol aus erneuerbarem Wasserstoff und CO₂, welches anschließend in synthetische Kraftstoffe umgewandelt wird.
  • Endprodukte: Hauptsächlich E-Benzin, aber auch Nebenprodukte wie E-Kerosin und E-Diesel.
  • Vorteile: Direkte Umwandlung von Methanol in Kraftstoffe und bestehende Infrastruktur kann genutzt werden.

Synergie beider Verfahren für ausreichende E-Kerosin-Produktion

  • Kuppelproduktion: Beide Verfahren führen zur Entstehung mehrerer Kraftstoffe als Kuppelprodukte.
  • Ausreichende Mengen: Durch die parallele Anwendung von FT-Syncrude- und MTG-Verfahren für die Produktion von synthetischen Kraftstoffen für den Straßenverkehr entstehen genügend E-Kerosin-Mengen, um den innerdeutschen Flugverkehr klimaneutral zu gestalten.
  • Optimierung: Die Kombination beider Verfahren kann die Effizienz steigern und die Ausbeute an benötigten Kraftstoffen erhöhen.

Ergo: Wer klimafreundlichen Flugverkehr möchte, muss für eFuels im Straßenverkehr sorgen.

Group of interlocked gearwheels, part of gearbox or reductor

Wirtschaftliche Synergien durch ganzheitlichen Ansatz

  • Kostenreduktion durch Skaleneffekte: Eine großangelegte Produktion von eFuels für den Straßenverkehr führt zu Skaleneffekten, die die Produktionskosten für alle Kraftstoffe, einschließlich eKerosin, senken.
  • Investitionsanreize: Ein größerer Markt für eFuels erhöht die Attraktivität für Investoren, was den Ausbau der Produktionskapazitäten beschleunigt.
  • Nachfrage sichern: Durch die Einbeziehung des Straßenverkehrs wird eine stabile und hohe Nachfrage nach allen Kuppelprodukten gewährleistet.

Regulatorische Rahmenbedingungen als Erfolgsfaktor 

Um diese Synergien zu realisieren, sind geeignete politische Maßnahmen notwendig:

  • Anerkennung von eFuels im Straßenverkehr: Gesetzliche Zulassungen und Förderungen für eFuels im Straßenverkehr schaffen einen Markt für die Kuppelprodukte.
  • Verbindliche Beimischungsquoten: Verpflichtende Quoten für die Beimischung von eFuels in fossile Kraftstoffe erhöhen die Nachfrage und fördern die Produktion.
  • Technologieneutrale Strategien: Anstatt ausschließlich auf Elektromobilität zu setzen, sollte eine offene Technologiepolitik verfolgt werden, die auch eFuels berücksichtigt.
Green law concept. international environmental law Climate or environmental justice Law on green
Little boy sitting on the meadow with toy airplane

Zusammenfassung: Gemeinsam zu klimafreundlicher Mobilität

Die Produktion von E-Kerosin kann nicht isoliert betrachtet werden. Aufgrund der technischen Kuppelproduktion ist es unvermeidlich, dass bei der Herstellung von synthetischen Kraftstoffen für den Straßenverkehr auch eKerosin in ausreichenden Mengen entsteht. Daher ist die Förderung von eFuels im Straßenverkehr ein entscheidender Schritt, um einen klimafreundlichen Flugverkehr zu ermöglichen.

 

Schlussfolgerung:

  • Interdependenz der Kraftstoffe: eKerosin, eDiesel und eBenzin sind technisch und wirtschaftlich miteinander verbunden.
  • Ganzheitlicher Ansatz erforderlich: Eine erfolgreiche Dekarbonisierung des Verkehrssektors erfordert Lösungen, die alle Bereiche einbeziehen.
  • Handlungsbedarf in der Politik: Ohne geeignete regulatorische Rahmenbedingungen wird ein klimafreundlicher Flugverkehr blockiert.

Jetzt handeln: eFuels für Straße und Luft fördern

Es liegt in unserer Hand, die richtigen Weichen für eine klimaneutrale Zukunft zu stellen. Wer einen klimafreundlichen Flugverkehr will, muss für eFuels im Straßenverkehr sorgen. Durch eine ganzheitliche Strategie können wir Investitionen fördern, Innovationen vorantreiben und unsere Klimaziele erreichen.

Newsletter-Anmeldung

Datenschutz (Pflichtfeld)*
 

Hinweise zum Datenschutz

Unser kostenloser Newsletter informiert Sie regelmäßig per E-Mail über Produktneuheiten und Sonderaktionen. Ihre hier eingegebenen Daten werden lediglich zur Personalisierung des Newsletters verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können sich jederzeit aus dem Newsletter heraus abmelden oder Ihre Einwilligung jederzeit per E-Mail an widerrufen. Ihre Daten werden nach Beendigung des Newsletter-Empfangs innerhalb von 2 Monaten gelöscht, sofern der Löschung keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten entgegenstehen. Durch Absenden der von Ihnen eingegebenen Daten willigen Sie in die Datenverarbeitung ein und bestätigen unsere Datenschutzerklärung.

Wir beantworten gerne alle Ihre Fragen.