Anpassung der BImSchV: Wichtiges Signal für den Markthochlauf von eFuels

Auf Druck der FDP haben sich die Koalitionsfraktionen darauf geeinigt, künftig paraffinische Kraftstoffe in Reinform und nicht nur als Beimischung zuzulassen. Das eFuels Forum und die eFuel GmbH werten diesen Schritt als wichtigen Vorstoß für den Markthochlauf synthetischer Kraftstoffe, die einen essenziellen Beitrag zum Erreichen der Verkehrswende leisten können.

Die Ampelregierung hat die Voraussetzung für eine Defossilisierung des Verkehrssektors geschaffen: Auf Betreiben der FDP-Fraktion und gegen den Widerstand des Bundesumweltministeriums wird die DIN EN 15940 (Norm Kraftstoffe – Paraffinischer Dieselkraftstoff aus Synthese oder Hydrierungsverfahren – Anforderungen und Prüfverfahren) in die 10. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) aufgenommen. In der Folge dürfen Autofahrer ab der Umsetzung paraffinische Kraftstoffe wie eFuels und innovative Biokraftstoffe in Reinform tanken. Damit kann künftig auch synthetischer Diesel, wie bisher schon Benzin, als hundertprozentiger synthetischer Kraftstoff genutzt werden.

“Endlich ist der Weg dafür frei, dass alle Verbrennermotoren mit einem CO2-neutralen Kraftstoff betrieben werden können, wie es schon in vielen europäischen Ländern möglich ist”, sagt Dr. Lorenz Kiene, Geschäftsführer der eFuel GmbH und Mitglied im eFuels Forum. Aus dem Zusammenschluss von über 30 mittelständischen Unternehmen ist auch das Konsortium Klima Kraftstoffe GmbH entstanden, das die HVO-Produkte Klima Diesel25 und Klima Diesel90 deutschlandweit vertreibt. Nach der Anpassung der 10. BImSchV dürfen Tankstellen Klima Diesel90 frei und nicht wie bisher nur an begrenzte Nutzergruppen verkaufen. Klima Diesel90 besteht zu hundert Prozent aus biobasierten, synthetischen Rest- und Abfallstoffen wie beispielsweise benutztem Frittenfett und senkt die CO2-Neuemissionen um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Diesel. Der Sprit ist zu 100 Prozent erdölfrei.

Kiene lobt den Vorstoß ebenso wie die FDP als wichtiges Signal für den Markthochlauf synthetischer Kraftstoffe. Ähnlich bewertet er die Ankündigung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), dem ab 2035 in der EU geplanten Verbrenneraus nur zuzustimmen, wenn der Einsatz von eFuels in die Verordnung zu den Flottengrenzwerten miteinbezogen wird. Diese Position soll hunderttausende Arbeitsplätze bei Herstellern und Zulieferern aus der Automobilindustrie sichern, die zum Wohlstand Deutschlands beitragen – ohne gleichzeitig die Erreichung der Klimaschutzziele zu gefährden.

“Durch die beiden technologieoffenen Entscheidungen erhalten Unternehmen die lange erwartete Sicherheit, in Produktionsanlagen für eFuels im industriellen Maßstab zu investieren und damit den Markthochlauf synthetischer Kraftstoffe voranzubringen”, prognostiziert Kiene. Mit dem Markthochlauf werden perspektivisch die Literpreise auf das Niveau von fossilem Kraftstoff sinken und so nicht nur eine klimafreundliche, sondern auch eine bezahlbare Mobilität ermöglichen. Die weiteren Vorteile synthetischer Kraftstoffe liegen klar auf der Hand: Sie können in der bestehenden Infrastruktur transportiert, gelagert und vertrieben und ohne technische Anpassungen in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor getankt werden. Ein zeitaufwendiger und kostenintensiver Aufbau einer neuen Infrastruktur sowie der Austausch des Fahrzeugbestands wie bei der Elektromobilität entfallen.

“Im Übrigen sind eFuels auch ein Ersatzstoff für Heizöl. Das erst jüngst angekündigte geplante Verbot neuer Heizölheizungen bedarf es daher nicht. Sie sind durch die Befeuerung mit eFuels ebenfalls CO2-neutal. Damit ist das Problem der Neuemissionen unserer Häuser geklärt, ohne eine weitere Technologie verbieten zu müssen”, so Kiene.

Pressekontakt:
Annika Beyer
mobil: 0177/3631822
E-Mail:

Über das e-Fuels Forum:
Das eFuels Forum ist eine Informationsplattform rund um das Thema eFuels, die inzwischen von über 30 mittelständischen Mineralölhändlern aus ganz Deutschland und dem Technologiegeber Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH (CAC) unterstützt wird. Auf der dazugehörigen Internetseite www.efuels-forum.de finden Interessierte viele Informationen über die Herstellung und Vorteile synthetischer Kraftstoffe sowie einen News-Bereich und eine umfassende Mediathek mit Aufzeichnungen von Veranstaltungen. Zudem ist das eFuels Forum mit eigenen Kanälen auf Facebook und Instagram präsent und hat allein seit dem ersten Jahr des Bestehens mehr als zwölf Millionen Menschen erreicht. Ein weiteres Kernstück der Aktivitäten des Forums sind Veranstaltungen. So fand beispielsweise vom 23. August bis 7. September 2021 eine Infotour an Tankstellen in ganz Deutschland und an der Demonstrationsanlage von CAC und der TU Bergakademie Freiberg statt. Mit den 3.000 Kilometern an gefahrener Strecke mit einem BMW Mini, getankt mit eFuels von CAC, ist der Stresstest erfolgreich bestanden worden. Vom 27. Juni bis 30. Juni 2022 fand eine weitere Infotour statt, bei der der BMW Mini rund 2.000 Kilometer CO2-neutral absolvierte. Weitere Auftritte bei Messen und Rallyes sind auch in diesem Jahr geplant.

Über die eFuel GmbH:
CO2-neutral und krisensicher in die Zukunft – mit eFuels kann aus dieser Vision Realität werden. Um den Prozess zu beschleunigen, haben sich zehn mittelständische Mineralölunternehmen in der eFuel GmbH zusammengeschlossen. Ziel der Gesellschaft ist es, sich an Firmen und Initiativen zu beteiligen, die eFuels entwickeln und auf den Markt bringen. Dafür steht ein höherer Millionenbetrag zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.efuel-gmbh.de

Teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert